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Erweiterte Standorte, SIETAR World Congress (Juni 2008)

1. Teil: CICB

Die erfolgreichen Aktivitäten führten zu einem weiteren Standort des CICB Center of Intercultural Competence: seit Ende Juni 2008 ist der Hauptsitz in Fribourg, an der Grenze zwischen der deutschsprachigen und der französischsprachigen Schweiz, womit Tätigkeiten unter anderem in der nahen Hauptstadt Bern sowie in der internationalen Stadt Genf einfacher wahrgenommen werden können. Zusätzlich wurde ein Büro im Zentrum von Zürich, der schweizerischen Wirtschaftsmetropole, eröffnet - nicht weit entfernt vom früheren Hauptsitz in Zürich-Kloten (siehe Kontakt).

Ein wichtiges Ereignis in diesem Jahr ist die Teilnahme am Welt-Kongress der Society for Intercultural Education, Training and Research (SIETAR), bei der CICB schon seit dessen Gründung Mitglied ist. Der Kongress findet vom 22. bis 26. Oktober in Granada (Spanien) statt. Fast alle der weltweit führenden Spezialisten in den Bereichen Forschung, Lehre und Anwendung interkultureller Kompetenz sind Mitglied bei SIETAR, und so sind der Austausch von Wissen und Erfahrung sowie der Ausbau und die Festigung von Kontakten von grosser Bedeutung.


2. Teil: Fachbereiche

„Krieg der Kulturen" durch Vorurteile

Missverständnisse entstehen oftmals durch Vorurteile. Personen, die sich stark von Vorurteilen leiten lassen, sind sich dieser Tatsache in der Regel nicht bewusst, sondern halten ihre Einstellung für sachlich voll berechtigt. Vorurteile sind entweder abstrakt -verallgemeinernd oder Bestandteil einer Einstellung gegenüber anderen Menschen. In den meisten Fällen sind untergründige Ängste und Unsicherheiten die Ursache von Vorurteilen.  Das Individuum, das sich im Grunde schwach und unsicher fühlt, legt grossen Wert auf Macht und Stärke, verachtet schwache Randgruppen und bewundert starke Führer. Man kann oder will nicht differenzieren.

Vorurteile sowie daraus entstehende fundamentalistische Strömungen basieren auf den gleichen verallgemeinernden, vereinfachenden Gefühlen wie ihr Gegenpart, die Ängste vor Unbekanntem, die meist aus Mangel an Geborgenheit und Selbstsicherheit entstehen.

Die Fähigkeit und Bereitschaft zu differenzieren, eine respektvolle Grundhaltung sowie der Wille, nach Kompromissen und Synergien zu suchen und damit nachhaltige Lösungen zu ermöglichen, sind die Voraussetzung für einen Erfolg. Vorurteile können abgebaut werden, wenn folgende Voraussetzungen vereinbart werden können:

  • gleicher Status beider Seiten,
  • Widerlegen negativer Feindbilder,
  • Zusammenarbeit, Kennenlernen,
  • gemeinsame Ziele, Überzeugungen und Wertorientierungen sind wichtiger als individuelle Ziele,
  • positives soziales Klima.

Damit kann eine Verhaltensänderung bewirkt werden, in folgenden Stufen:

1.  Aufmerksamkeit finden;

2.  Inhalte Verstehen,

3.  Botschaften behalten

4.  Akzeptieren von Positionen,

5.  Änderung von Einstellungen,

6.  Änderung von Verhalten.

In dieser Weise können Lösungen in Konfliktsituationen, aber auch eine Integration mit dem Ziel einer Verhinderung der Ausgrenzung von Minderheiten bei gleichzeitiger Sicherstellung eines Mindestmasses an innerem Zusammenhalt (von Staat und Gesellschaft) vereinfacht oder ermöglicht werden. Einer Eskalation in einen „Krieg der Kulturen" kann somit deutlich und nachhaltig entgegengetreten werden.